China verteidigt Damen-Basketball-Titel gegen USA - Ungarn beendet Medaillen-Flaute
ESSEN – Am Freitag besiegte das Frauen-Team der Volksrepublik China die US-Basketballerinnen im Finale der Rhine‑Ruhr 2025 FISU World University Games mit 81:69. China verteidigte damit seinen Titel aus Chengdu 2021.
In der Essener Grugahalle führten die USA zunächst, mit einem Gleichstand (42:42) ging es in die Halbzeitpause. Doch im dritten Viertel zog China das Tempo an und setzte sich mit einem 28:16-Zwischenspurt entscheidend ab.
Besonders stark agierten dabei Chinas Einwechselspielerinnen. Sie erzielten 24 Punkte – im Vergleich zu lediglich zehn Scorerpunkten, die die Bank von Team USA beitrug.
UNERWARTET DEUTLICHER SIEG
Chen Yujie (CHN), mit 19 Punkten beste Werferin ihrer Mannschaft, zeigte sich nach dem Spiel ein wenig überrascht vom Ergebnis.
„Wir haben nicht nur das Finale gewonnen, sondern auch alle anderen Spiele bei diesem Turnier“, sagte Chen. „Aber wir hätten nicht damit gerechnet, dass wir die Amerikaner so deutlich schlagen würden. Das ist ein sehr wichtiger Erfolg für uns.
„Wir hatten zwar nur zwei Wochen intensives Training, aber wir kennen uns bestens. Wir sind wie eine große Familie.
„Wir haben jede Nacht bis spät zusammengesessen, um unsere Strategie gegen die Gegner zu besprechen. So konnten wir ein wirklich starkes Team aufbauen.“
TURNIERGEWINN WIE VOR ZWEI JAHREN
Auch Liu Yutong (CHN) darf wieder eine Goldmedaille bei den FISU Games feiern – sie war schon 2021 in Chengdu Teil des siegreichen Teams.
„Das ist mein zweiter Titel, und es ist eine große Freude für mich“, sagte Liu. „Meine Mitspielerinnen sind großartig, mein Team ist großartig, mein Trainer ist großartig. Jeder hilft jedem – das ist einfach fantastisch.“
„Die USA sind ein hervorragendes Team. In jedem Wettbewerb gehören sie zur Spitze. Aber heute waren meine Teammates stark, und wir haben weniger Fehler gemacht. Champions zu werden außerhalb von China – das ist das Beste.“
SCHWIERIGE PHASE FÜR USA IN DEN SCHLUSSMINUTEN
Clara Adlee Blacklock (USA) war zwar mit der Silbermedaille zufrieden, räumte aber ein, dass die Intensität des Turniers ihrem Team stark zugesetzt hatte:
„Ich hatte das Gefühl, wir haben alles auf dem Court gelassen, was wir konnten. Ich denke, wir sind komplett ausgelaugt – aber unsere Mädels haben gekämpft.
„Natürlich sind wir knapp gescheitert, aber ich bin stolz auf meine Mitspielerinnen. Wir mussten an unsere Grenzen gehen, um hier so aufzutreten.
„In den Schlussminuten haben wir ihnen zu viele leichte Körbe erlaubt, da hätten wir besser verteidigen müssen. Sie haben konstant getroffen, und wir eben nicht. Das war unserer Meinung nach das, was uns gefehlt hat.“
STOLZE TRAINERIN
Auch Trainerin Krista Gerlich lobte das Engagement ihrer Mannschaft in den höchsten Tönen:
„Ich könnte nicht stolzer auf sie sein“, sagte Gerlich. „Sie haben Texas Tech (die Universität, von der die meisten Spielerinnen kommen) stolz gemacht.
„Ich glaube, unsere Mädels hätten jeden Grund gehabt, vor den Herausforderungen zu kapitulieren – sei es durch den schmalen Kader, das körperlich harte Spiel oder den Drei-Punkte-Rückstand bei 20 Sekunden Restspielzeit. Sie hätten aufgeben können, aber sie taten es nicht.“
Neben dem Basketballturnier blieb Gerlich aber auch die Gastgeberregion der FISU Games in Erinnerung:
„Ich liebe Deutschland. Es war mein erstes Mal hier – und jetzt bin ich ein großer Fan von Düsseldorf. Das wird ab jetzt immer einer meiner Lieblingsorte sein.“
ZUR FEIER EIN GLAS MILCH
Chen und Blacklock kündigten an, den Abschluss der Rhein‑Ruhr 2025 eher im kleinen Kreis zu feiern:
„Das bleibt ein Geheimnis“, sagte Chen über Chinas Pläne süffisant. „Wir werden nur Milch trinken.“
„Ich habe morgen (Samstag) Geburtstag“, sagte Blacklock. „Vielleicht erkunden wir noch ein bisschen die Stadt.“
Zuvor hatte Ungarn im Spiel um Bronze Polen mit 70:50 besiegt und damit die zweite Medaille für das Land in der Geschichte des Frauen-Basketballs bei FISU Games geholt.
Die einzige andere Medaille – ebenfalls Bronze – gewann Ungarn vor sechzig Jahren bei der Universiade in Budapest 1965.
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