Meta Pixel
  • LEICHTE SPRACHELEICHTE SPRACHE
  • GEBÄRDENSPRACHEGEBÄRDENSPRACHE
  • MELDESTELLEMELDESTELLE
  • BESUCHER:INNEN
  • KONFERENZ
  • PRESSE
  • DELEGATIONEN
  • VOLUNTEERS
  • KARRIERE
Rhine Ruhr 2025 Logo link
  • TICKETS
  • SHOP
Logo Rhein Ruhr 2025

Abonnieren Sie unseren Newsletter, um über Neuigkeiten, Veranstaltungen, Ticketverkauf und mehr auf dem Laufenden zu bleiben. Bleiben Sie im Spiel!

FISUUniversity sports federationFederal Ministry of the Interior and CommunitySportland.nrw

© 2025 Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games

25 Jul 2025

Ein Schritt zurück: von der Goldmedaillengewinnerin zum Edelfan

ESSEN – Anstatt selbst in Essen auf Medaillenjagd zu gehen, sitzt und steht die dreifache Olympiateilnehmerin Nina Derwael (BEL) auf den Rängen und feuert ihre belgischen Teamkamerad:innen in den Gerätturnwettbewerben bei den Rhine-Ruhr 2025 World University Games an.

1

/ 1

Galerie öffnen

Nur eine Woche, ehe sie selbst bei den Spielen an den Start gehen sollte, überraschte die Goldmedaillengewinnerin von Tokio 2020 die gesamte Turnwelt mit ihren Rücktritt. Die frischgebackene zweifache Europameisterin vom Mai 2025 entschied sich dafür, dem Sport auf dem Höhepunkt ihrer Karriere Lebewohl zu sagen.

„Zunächst war es die Idee, dass ich bei den FISU World University Games antrete“, sagte Derwael dem FISU Games News Service. „Doch vor Kurzem habe ich beschlossen, meine Karriere zu beenden. Es fühlt sich fantastisch an, hier zu sein. Ich bin glücklich, dass ich nicht mehr den absoluten Drang verspüre, am Wettbewerb teilzunehmen – das ist ein Beleg dafür, dass die Entscheidung richtig war.“

„Nach den Europameisterschaften fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wahrhaft so, als hätte ich alles erfüllt, was ich erreichen wollte. Dann habe ich mir Gedanken über meine Zukunft gemacht. Während ich über meine künftigen Chancen und Potenziale nachdachte, wurde mir klar, dass es keinen besseren Zeitpunkt geben kann, meine Laufbahn zu beenden als den, an dem ich gerade war.

„Man muss stets auf das große Ganze blicken, Erträge und Risiken abwägen. Es war eindeutig, dass ich an Erfolgen alles erreicht hatte, was ich erreichen konnte. Es fühlte sich also wie der richtige Zeitpunkt an, die Karriere zu beenden.“

Offene Türen nach der aktiven Karriere

Auch wenn das Kapitel Wettkämpfe für sie beendet ist, so kehrt Derwael dem Turnen doch nicht ganz und gar den Rücken.

„Es ist immer noch ein fantastischer Sport und es wird immer der Sport bleiben, den ich am meisten liebe“, sagt sie.

„Ich möchte schon daran beteiligt bleiben, obwohl ich zuerst einige andere Dinge tun muss, um herauszufinden, was ich will. Doch ich bin mir sicher, es wird ein Punkt kommen, an dem ich mit dem Verband über Optionen sprechen werde. Sie haben bereits Interesse geäußert.“

„Als ich jünger war, habe ich immer gesagt, dass ich keine Trainerin werden will. Aber jetzt möchte ich das vielleicht doch. Ich denke, ich könnte jungen Turner:innen helfen und meine Erfahrung weitergeben.“

Zeit für spontane Reisen und Zeit mit der Familie

Fürs Erste genießt Derwael die mit der Abkehr von Wettkämpfen gewonnene Freiheit.

„Vor ein paar Tagen bin ich mit einer Freundin nach Barcelona gefahren“, sagt sie. „Wir haben die Tickets am Montag gebucht und sind am Samstag losgefahren. Das wäre früher nie möglich gewesen.“

Sie möchte auch mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen, insbesondere mit ihrer Mutter, bei der 2023 Krebs diagnostiziert wurde.

„Ich weiß, dass unsere gemeinsame Zeit nicht unendlich ist, sondern ziemlich begrenzt“, sagt Derwael. „Ich möchte in Zukunft nichts bereuen, weil ich mir nicht die Zeit genommen habe, mehr Zeit mit ihr zu verbringen.“

„Zum Glück geht es ihr jetzt gut“, fügt sie hinzu. „Sie hatte kürzlich einige Untersuchungen und alles ist in Ordnung, aber diese Untersuchungen sind immer nervenaufreibend.“

Jenseits der Medaillen

Derwael beendet ihre Turnkarriere mit einem beeindruckenden Lebenslauf: ein Olympiasieg, zwei Weltmeistertitel und vier Europameistertitel. Aber worauf sie am meisten stolz ist, ist keine Medaille – es ist ihr Comeback nach einer Verletzung vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris.

„Der Weg, den ich nach meiner Schulterverletzung gegangen bin, und die Art und Weise, wie ich mich zurückgekämpft habe, um wieder an Wettkämpfen teilzunehmen, machen mich sehr stolz“, sagte Derwael. „Diese intensive Zeit mit einem vierten Platz (am Stufenbarren in Paris) und zwei Goldmedaillen bei den Europameisterschaften in diesem Jahr abzuschließen, ist einfach unglaublich.“

Natürlich bin ich auch stolz auf meine olympische Goldmedaille von Tokio am Stufenbarren, aber auf eine andere Art und Weise. Die meisten meiner Medaillen habe ich zwischen Rio 2016 und Tokio 2020 gewonnen. In der Zeit lief alles so gut. Die Reha und der Weg nach Paris waren geprägt von Kämpfen. Vielleicht war es deshalb emotionaler.“

„Ich habe Turnen immer geliebt und werde es immer tun. Ich werde es vermissen, aber es war genug.“

FGNS ld/kc/mb/ve

Foto: © Gymfed, the Belgium Gymnastics Federation